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WIE DIE GROßSTADT UNS VERÄNDERT

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Und wie man das schon vor 200 Jahren beurteilte

Der Großstadt gehört die Zukunft, wenigstens stadt-planerisch, stadt- und regional-soziologisch, wie die entsprechenden Fach-Ausdrücke lauten. Und den Großstadt-Bewohnern, gehört denen auch die Zukunft? Wirtschaftlich, gesellschaftlich, organisch-gesundheitlich, psychosozial und damit seelisch? Das hängt von vielen Faktoren ab, von individual-psychologischen über architektonischen bis regional-politischen. Psychische Aspekte werden dabei eher randständig, wenn nicht gar verzichtbar diskutiert. Sie spielen aber keine unerhebliche Rolle, was sich auch auf das Ganze auswirken kann. Allerdings hat man sich an die meisten Besonderheiten, wenn nicht gar Belastungen gewöhnt – gezwungenermaßen. Deshalb fallen viele seelisch-körperlichen Beeinträchtigungen gar nicht mehr auf.

Da hilft ein Rückblick auf zwei Jahrhunderte zuvor, als sich in der westlichen Welt die Großstädte zu entwickeln begannen: London, Paris, Berlin u. a. Was fiel wachsamen Geistern, meist Literaten, Philosophen und Soziologen dabei auf? Nachfolgend eine kurz gefasste Übersicht, die die meisten Leser wohl eher schmunzelnd, vielleicht sogar ein wenig gerührt überfliegen werden. Dabei kann man dies als die Grundlagen jener psychosozialen Entwicklung einstufen, die uns bei weiter ungehemmtem Wachstum noch so manche Sorgen bereiten werden.

Die Vor- und Nachteile der Stadt, insbesondere der Großstadt, sind jedem ihrer Einwohner sattsam bekannt – und auch bei den Landbewohnern kein Geheimnis. Während aber Hektik, Lärm, Abgase, ja sogar der Würgegriff der Reklamen („Lichtverschmutzung“) usw. in der Allgemeinheit häufig diskutiert werden, findet ein anderer Aspekt nur wenig Beachtung. Gemeint ist – populär gesprochen – der Einfluss auf Geist und Seele, insbesondere auf Letzteres. Und damit auf das, was man früher das „Nerven-Leben“ nannte, heute: psychosoziale Gesundheit.

Denn dieses „früher“ sollte auch jetzt interessieren. Was geschah eigentlich mit dem Seelenleben ihrer Bewohner, als sich die überschaubaren Städte zu Großstädten entwickelten? Das ist zwar heute nicht viel anders, aber wir haben uns daran gewöhnt, oder besser: wurden daran gewöhnt. Denn für viele gibt es keine Alternativen, keine Ausweichmöglichkeiten und ein Großteil macht sich darüber auch keine ernsteren Gedanken.

Wenn man also wissen will, was sich zwischen Großstadt-Einfluss und Individuum abspielt, dann muss man wohl auf die Erfahrungen, Erkenntnisse und damit schriftlichen Berichte zurückgreifen, die vor rund 150 Jahren niedergeschrieben wurden, als sich in der westlichen Welt die heute so gängigen Millionen-Städte entwickelten (in der westlichen Welt, d. h. Europa, denn Metropolen in Großstadt-Dimensionen gab es natürlich schon früher in den großen Reichen dieser Erde, besonders im Osten).

Von der Großstadt einst bis zur Mega-City heute

Der Mensch ist ein Herden-Wesen – seit jeher. Die Ursachen und Gründe dazu müssen hier nicht weiter erörtert werden. Menschen, die lieber alleine leben, haben zwar ebenfalls ihre Gründe – aber die Regel sind sie nicht. Und so gab es seit jeher Siedlungen, von den kleinsten Gemeinschaften in früher Zeit bis zu den gigantischen Großstädten unserer Tage, den Mega-Citys.

Der Trend zur Stadt hält an. Erstmalig wird in diesem, dem 21. Jahrhundert mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten leben. Wie hat sich das in 10.000 Jahren Stadt-Geschichte, die derzeit mehr als 6, in den nächsten Jahrzehnten über 9 Milliarden Menschen umfasst, entwickelt?

Die ersten Behausungen in der Menschheits-Geschichte waren Höhlen, später primitive auch mal mit Fellen oder Häuten überzogene Holz-Konstruktionen. Dann kam die Entdeckung des Feuers, das man – wohlgemerkt – nicht nur durch Blitzschlag hinnehmen musste, sondern für den täglichen Gebrauch selber zu entzünden lernte. Das war dann auch die Initial-Zündung für die menschliche Zivilisation. Die ersten Dörfer entstanden.

Wann sich die ersten Städte entwickelten, lässt sich genau nicht feststellen. Nachweisbar ist eine der ersten Städte in der Geschichte der Menschheit, nämlich Ur (Babylonien, heute Irak) vor rund 4000 Jahren a. C. Danach folgten in der gleichen Region Uruk, Babylon und Ninife. Aber auch in Indien, Kambodscha, China und der Türkei entwickelten sich Großstädte in heutigen Dimensionen.

Für Städte-Gründungen brauchte es eine Reihe von Voraussetzungen. Die wichtigste ist ihre Lage. Das ist zum einen das Klima, zum anderen die strategische Situation. Der überwiegende Teil der heutigen Welt-Bevölkerung lebt zwischen dem 20. und 60. Breitengrad. Was zu heiß oder zu kalt ist, wie die feucht-heißen Tropen oder die kalten Steppen und Wüsten mit ihren Trockengürteln, wird kaum besiedelt. Früher war auch das Innere der Kontinente überwiegend menschenleer (wobei sich Europa und Nordamerika im Laufe der Zeit noch am ehesten füllten).

Günstig dagegen ist die Nähe zum Meer, zu größeren Seen oder zumindest zu Flüssen. Gewässer in jeglicher Form ermöglichen Handel und Verkehr, eine ideale Ausgangsposition für jede Stadt-Entwicklung und größere Siedlung.

Und schließlich geht es um die so genannte Schutzlage, d. h. wie kann man eine Stadt am besten verteidigen, z. B. in einem Kessel, an einer schmalen Landenge, auf einer Flussinsel, am Zusammenschluss zweier Flüsse, auch von einer Seite durch Wasser oder Berge abgesichert u. a. Noch günstiger ist dabei die zusätzliche Hügel-Lage, um sich nicht nur vor Feinden, sondern auch Überschwemmungen zu sichern.

Neben den Städte-Gründungen in Mesopotamien, wo die großen Flüsse Euphrat und Tigris zusammenfließen, wissen wir am meisten über die antiken Großstädte Athen und Rom. Rom lernt von den klassischen griechischen Städte-Architekten, erobert weite Teile Europas und beschert den unterworfenen Gebieten Heeres- und schließlich Handels-Straßen und die ersten befestigten Städte.

Doch nach dem Niedergang des Römischen Reiches verschwindet in Europa das städtische Leben fast völlig. Erst um die 1. Jahrtausendwende entwickeln sich wieder größere städtische Siedlungen. Das ist zum einen die Aussicht auf Arbeit und damit Lohn, zum anderen die Freiheit, die nicht jedem Menschen in die Wiege gelegt wurde. Der damalige Rechts-Grundsatz „Stadtluft macht frei“ besagte, dass beispielsweise ein Bauer nach einem Jahr und einem Tag in einem freien Reichstadt nicht länger leibeigen ist, sondern zum freien Mann und später vielleicht sogar Bürger werden kann. So wachsen die Städte weit über ihre ursprünglichen Stadtbefestigungen hinaus und wachsen und wachsen – bis heute, wenn auch unter anderen Bedingungen.

Ob eine Stadt im Mittelalter als Stadt anerkannt wurde, also dem damaligen „historischen Stadt-Begriff“ entsprach, wurde von drei kennzeichnenden Merkmalen bestimmt: 1. eine Mauer, 2. ein Platz oder eine Straßenkreuzung für Handel und Kultur sowie 3. eine Stadt-Gliederung in Stadt-Viertel.

Vor rund 150 Jahren vereinbarte man dann noch Folgendes: Alle Gemeinden mit über 2.000 Einwohnern galten ab da als Städte. Das ließ sich zwar nicht überall halten (so sind z. B. in Island Ansiedlungen von 20 Menschen bereits eine Stadt, während es in Japan rund 50.000 sein müssen), aber im Wesentlichen hat sich diese Definition erhalten.

Dabei haben sich allerdings die Dimensionen verschoben, und zwar gewaltig. Mit Beginn der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert begannen nämlich die Menschen nicht mehr vereinzelt, sondern in Massen vom Land in die Städte zu strömen. Auch hier war es wieder die Hoffnung auf Arbeit, was in vielen Fällen auch realistisch war; die Fabriken schossen wie Pilze aus dem Boden, doch die Unterkünfte reichten bei weitem nicht aus, es entwickelte sich eine Industrie-Proletariat in ständiger Not, wenn nicht gar Elend. Die Städte verdoppelten und verdreifachten innerhalb weniger Generationen ihre Einwohnerzahl.

Ein Beispiel ist London, im 19. Jahrhundert die größte Stadt der westlichen Welt (bis New York 1925 diese Spitzen-Position übernahm). Einige Jahrzehnte später zieht Paris nach; und auch hier die Verelendung mancher Viertel und die katastrophalen hygienischen Zustände, die erst Napoleon III. zumindest dem äußeren Schein nach zu ändern versuchte (nämlich durch die monumentalen Boulevards mit klassizistischen Wohnhäusern, großen Bahnhöfen, Theatern und anderen kommunalen Einrichtungen, aber auch einer neuen Kanalisation u. a.).

In Paris entstand damit ein relativ geordnetes Innenstadt-System. In Berlin dagegen entwickelte sich das Wachstum erst einmal unkontrolliert. Die Mietskasernen fassten die in die Stadt strömenden Landbewohner nicht mehr, die Keller-Wohnungen quollen über und viele mussten sich sogar ihr Bett mit Fremden teilen (das berüchtigte „Schlafleute-Wesen“).

Im 20. und 21. Jahrhundert wird die Kluft zwischen arm und reich noch größer. Die Großstädte explodieren förmlich. Fast die Hälfte aller Menschen lebt heute in Städten. Gerade die so genannten Mega-Citys – laut UN-Definition Agglomerationen von 10 Millionen Einwohnern oder mehr – nehmen ständig zu. Vor 60 Jahren gab es mit New York und Tokio zwei Städte dieser Größe. Mittlerweile sind es zehnmal mehr, darunter Mumbai in Indien, Sao Paolo in Brasilien und Seoul in Südkorea. Doch die derzeit am schnellsten wachsende Stadt ist Dhakar, die Hauptstadt von Bangladesch (derzeit ca. 22 Millionen Einwohner, in einigen Jahr wohl die zweitgrößte Stadt der Welt nach Tokio mit seinen über 35 Millionen Menschen). Millionen-Städte prägen die Welt. Inzwischen gibt es – nach Erdteilen aufgeschlüsselt – 47 in Ostasien, 32 in Nordamerika, 30 in Europa, 29 in Süd- und Südostasien, 25 in Südamerika, 24 in Afrika, 9 in Mittelamerika sowie 5 in Australien, insgesamt rund 250 (zitiert nach Bertelsmann-Lexikon-Institut: Ich sag Dir alles, 2007).

In manchen Nationen werden die Bedingungen immer unhaltbarer. Dazu gehören neben Bangladesch auch Mexiko mit seiner „explodierenden“ Hauptstadt Mexiko-City. Gerade in den Entwicklungsländern kämpfen die Riesenstädte mit schier unerfüllbaren Anforderungen, was Nahrungsversorgung, Wohnraum, Hygiene und Gesundheits-Bedingungen, Arbeitsplätze, Verkehrs-Verbindungen, Umweltverschmutzung und steigende Kriminalitätsraten anbelangt. Rund jeder Dritte der Städter soll gegenwärtig in Slums hausen, d. h. etwa 1 Milliarde Menschen.

Der Versuch, hier „etwas Luft zu schaffen“, geht entweder nach unten, nach oben oder ins Meer (sofern vorhanden). Nach unten, d. h. unter die Erde ist eine alte, fast möchte man sagen antike Strategie: Im türkischen Kappadokien baute man schon vor über 2.000 Jahren unterirdische Städte, und zwar nicht für einige hundert, sondern durchaus viele tausend Menschen – bis zu 13 Stockwerken tief. Das machen heute beispielsweise die Kanadier nach, vor allem aus klimatischen Gründen bei dem dort herrschenden langen, düsteren und eiskalten Winter. Man unterkellert die Großstädte, baut gleichsam eine Stadt unter der Stadt mit Geschäften, Kinos, Büros, Vergnügungs-Angeboten – und einem Wegenetz von vielen Kilometern. Die Stadt unter der Stadt wird auch in anderen Nationen diskutiert, konzipiert und immer häufiger wohl auch realisiert.

Ein weiterer Versuch ist die Landgewinnung bei Städten am Meer. Die Japaner beispielsweise nutzten ihre Flut an Müll, um Land im Meer zu gewinnen, aus gepresstem Müll. Unappetitlich? Kaum, der Ort Odaiba ist inzwischen ein beliebtes Bade- und Shopping-Ziel. Jetzt diskutiert man sogar schwimmende Städte vor der Küste Tokyos. Und man plant nach oben, vertikale Städte, Turm-Städte mit Tausenden von Einwohnern und Arbeitsplätzen. Die Kosten sind zwar ebenfalls gigantisch, aber das hat die Menschheit schon früher nicht gehindert, die ursprünglich als „verrückt“ abgekanzelten Projekte schließlich Realität werden zu lassen, was heute keinen dieser Stadt-Bewohner mehr irritiert.

Die Geschichte der Stadt ist also wahrscheinlich eine „unendliche Geschichte“. Architektonisch, technisch, wie auch immer; wenn es um praktisch Messbares geht, sind solchen Höhenflügen offenbar keine Grenzen gesetzt. Wie sich der Mensch als Mensch damit zurechtfindet? Offenbar problemlos, weil seit Jahrtausenden erstaunlich anpassungsfähig (die Spezies, die sich am erfolgreichsten, wahrscheinlich aber auch rücksichtslosesten in der Welt aller Lebewesen durchgesetzt hat). Problemlos also – oder mit Konsequenzen? Und dabei weniger körperlich, eher seelisch und damit psychosozial; das ist eine Frage, die die Zukunft beantworten wird.

Untergehen wird die Menschheit auch durch Mega-Citys nicht, aber verändern wird sie sich schon, muss sich verändern, gleichsam gewaltsam erzwungen. Doch auch darauf wird man eine Antwort finden (müssen), nicht nur architektonisch und technisch, auch seelisch bzw. psychosozial.

Wer hat sich nun dazu geäußert? Eigentlich müssten es die dafür zuständigen Wissenschaftler sein, z. B. die Anthropologen, Soziologen, Psychologen u. a. Das waren aber damals noch keine etablierten, fest umrissenen Disziplinen, weshalb man auf jene Fachbereiche zurückgreifen muss, die schon früher die Aufgabe der Polyhistoren, also der auf mehreren Gebieten bewanderten Experten wahrnahmen. Und das sind vor allem die Philosophen, Historiker und Literaten (ein gutes Beispiel dafür ist Friedrich Schiller, ursprünglich Mediziner, dessen literarischer Erfolg aber vor allem auf seine großen historischen Kenntnisse zurückging).

Einen erfreulichen Einstieg in diese Fragestellung bietet das kleine Bändchen Großstadtlyrik aus Reclams Universal-Bibliothek, Stuttgart 1999, herausgegeben von Waltraud Wende. Auf sie beziehen wir uns in ihrer Einleitung mit dem Titel „Augen in der Großstadt“ – die Großstadt, ein Wahrnehmungsraum der Moderne. Sie schreibt:

Im Verlauf des 18. Jahrhunderts ereignen sich grundlegende Veränderungen der europäischen Welt. Die vor-industrielle, vor-revolutionäre, vor-moderne Gesellschaft des frühen 18. Jahrhunderts wird einem beschleunigten und sich ständig überholenden ökonomischen, sozialen und technischen Wandel ausgesetzt.

Dieser Zeitraum, den die damaligen Wissenschaftler zwischen 1775 und 1825 festlegten, wird geprägt durch die industrielle Revolution in England und die politische Revolution in Frankreich. Das hat auch Auswirkungen auf die Stadt als Zentrum von Wirtschaft, Politik und Kultur. Vor allem aber als Lebensraum einer immer größer werdenden Zahl von Menschen in einem bis dahin kaum vorstellbaren Maße. Und dies nicht wie früher durch den Wohnsitz des Herrschers geprägt, sonderlich bürgerlich organisiert, also vor allem Handel und Verkehr, was sich nicht zuletzt architektonisch niederschlägt.

Dabei ist es das quantitative Ausmaß dieser „Verstädterung“, dass die Konsequenzen vor Augen führt: Wohnte in England 1815 noch etwas mehr als jeder Vierte in einer Stadt mit mehr als 5.000 Einwohnern, ist es ein halbes Jahrhundert später bereits über die Hälfte in einer Stadt mit mehr als doppelt so vielen Bewohnern. In Deutschland und Frankreich setzt die Entwicklung etwas später ein, doch sind zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch hier mehr als die Hälfte der Bevölkerung Städter (s. Kasten).

Neben den industriellen Ballungszentren sind es vor allem die Hauptstädte, die immer mehr Menschen anziehen. London erreicht als erste europäische Metropole (vom antiken Rom einmal abgesehen) bereits 1801 die Millionengrenze, fünf Jahrzehnte später dann zwei Millionen und nach weiteren fünfzig Jahren 4,5 Millionen. Im gleichen Zeitraum vervierfacht sich auch die Einwohnerzahl von Paris und noch schneller die von Berlin (um 1910 rund zwei Millionen).

Damit ist die moderne westliche Großstadt geboren: Auf der einen Seite Pluralismus, Simultaneität und Dynamik sowie ein bisher nie gekannter Erlebnisreichtum, auf der anderen aber Vermassung, Anonymisierung, Isolation und Vereinsamung, so Waltraud Wende. Und weiter: Die moderne Stadt ist Höhepunkt gesellschaftlichen, technologischen und industriellen Fortschritts und gleichzeitig Brennpunkt sozialpolitischer, industrieller und ökologischer Fehlentwicklungen. Sie bietet Luxus für die Privilegierten und bedeutet Elend für die sozial Deklassierten.

Auch auf psychosozialer Ebene lassen die entsprechenden Folgen nicht auf sich warten: Die mit dem Leben in der Stadt verbundene Befreiung des Einzelnen aus provinzieller Enge wird bezahlt mit zunehmender Komplexität und Unüberschaubarkeit der Lebens- und Arbeitsvorgänge. Städtische Liberalität korrespondiert mit der Versachlichung zwischenmenschlicher Beziehungen und der Austauschbarkeit des Einzelnen. Warengeglitzer geht einher mit verschärftem Konkurrenzkampf und der Kapitalisierung der Sozialbeziehungen. Kulturvielfalt ist verbunden mit Lärm, Hektik und Gewühl. Das Labyrinth der Großstadt – Pluralitäten, Zwiespältigkeiten und Ambivalenzen – ist auch die Basis für die Instabilität und Schrittmacher permanenten Wandels, so die Autorin, um immer mehr ins Intrapsychische (Innerseelische) vorzudringen:

Turbulentes Durcheinander der Wahrnehmungs-Angebote, Gleichzeitigkeit unterschiedlichster Lebensstile und Zerfall eines geordneten Zusammenhangs begünstigen die Erosion sinnstiftender Orientierungsstrukturen. In dem Maße, in dem die städtische Außenwelt als ungeordnet, widersprüchlich und fragmentarisch erfahren wird, atomisiert und zersplittert auch die Innenwelt ihrer Bewohner. Der Großstädter erlebt sich von Situation zu Situation als aufgespalten in unterschiedliche Rollen, die sich von Augenblick zu Augenblick verändern und den Aufbau ausbalancierter Ich-Identität gefährden.

Damit steht der Erfahrungsraum „Großstadt“ exemplarisch für das Lebensgefühl der Moderne, fasst Frau Prof. Waltraud Wende zusammen und zitiert in ihrem lesenswerten Vorwort eine Reihe von „Experten ihrer Zeit“.

Der psychische Schutzpanzer des Großstädters

Interessant dabei beispielsweise der Soziologe Georg Simmel in seinem Essay über Die Großstädte und das Geistesleben (1903). Ihn interessierte schon damals die mit dem Wahrnehmungs-Raum „Großstadt“ verbundene Reizflut auf die Selbst- und Fremd-Wahrnehmung der in ihr lebenden Menschen. Konkret: Der Einfluss der ungewohnten Schnelligkeit städtischen Lebens und die Bewusstseins-Aktivität des Großstadtmenschen. Seine Schlussfolgerung schon vor über 100 Jahren:

Die undurchschaubare, verwirrend-verworrene Welt der plötzlichen Eindrücke bewirke eine Steigerung des Nervenlebens. Die permanente Überlastung der Sinnes-Wahrnehmung des Großstadtmenschen durch das Reizklima Großstadt habe zur Ausbildung eines psychischen Schutzpanzers geführt, offenbar schon damals. Diesen Schutzpanzer sieht er in einer „Verstandesmäßigkeit“, die – wie die körperliche Außenhaut – die Seele des Großstädters gegen ein Zuviel an Außenreizen abschirme.

Und weiter: Die mit der großstädtischen Reizflut verbundene chronische Überstrapazierung des leicht erregbaren Seelenlebens werde mit Hilfe des beweglicheren, anpassungsfähigeren und unempfindlicheren Intellekts therapiert. Dieser wird von G. Simmel als überlebensnotwendiges Distanzierungs-Instru­mentarium interpretiert. Oder auf Deutsch: Der Großstädter passe sein Seelenleben den Großstadt-Bedingungen an – notwendigerweise. Und wie tut er das? Die Antwort des Soziologen von damals ist zwar wenig schmeichelhaft, hat aber auch heute noch ihre Bedeutung, zumindest teilweise:

Denn solche Überlebens-Strategien der (meisten) Großstädter seien Distanz und Reserviertheit, ja Blasiertheit und Oberflächlichkeit, Gefühlskälte und Gleichgültigkeit.

Mit Ausnahme des Begriffes „blasiert“, der nebenbei in dieser Serie mit einem eigenen Kapitel erläutert wird, sind alle anderen Charakterisierungen gut verständlich – aber auch negativ, fast eine Art charakterliches Defizit. Doch Georg Simmel will dies nicht als Vorwurf allein verstanden wissen, vielmehr als habituelle (gewohnheitsmäßige) Schutzmaßnahme zur Vermeidung eines seelischen Desasters, einer „Seelen-Katastrophe“.

Nun wird der moderne Mensch vielleicht sogar schmunzeln, dass dies alles aus der damaligen Reiz-Überflutung resultieren soll, die – mit heute verglichen – wohl noch recht moderat gewesen sein dürfte. Doch G. Simmel ist Soziologe genug, um schon vor 100 Jahren Faktoren mahnend anzuführen, die auch heute noch gnadenlos gängeln, nämlich Geldwirtschaft (wie das damals genannt wurde) und die damit verbundenen Versachlichungs-, Nivellierungs- und Ent-Individualisierungs-Prozesse. Oder auf Deutsch: Nicht zuletzt die Wirtschaft mit ihren Bedingungen, ja eigenen Gesetzmäßigkeiten macht aus einem Menschen einen nüchternen, relativ einheitlich anzutreffenden Charakter, dem jede Individualität, d. h. Neigung zu persönlicher, eigenständiger Lebensgestaltung ausgetrieben wurde. Und das schon vor über 100 Jahren.

Die Folgen waren also schon vor einem Jahrhundert bekannt, dass nämlich diese Individualität des Einzelnen, das Wahrgenommen-werden-durch-Andere und das Sich-von-anderen-Unterscheiden nirgendwo so bedroht ist wie in der großstädtischen Waren- und Massengesellschaft. Oder konkret:

Die Vielzahl der Menschen, die Kürze und Seltenheit persönlicher Begegnungen, die Flüchtigkeit und Beliebigkeit, der Wechsel und die damit verbundene Oberflächlichkeit der Sozial-Kontakte, die Abstumpfung gegen Unterschiede und der Waren-Charakter der Ding- und Sozial-Welt reduzieren die Bedeutung des Einzelnen, der nicht mehr als unverwechselbare Persönlichkeit, sondern häufig nur noch als übersehbares „Staubkorn“ wahrgenommen wird, so der Soziologe.

Das heißt aber auch, dass die Mehrzahl in der Masse unterzugehen droht, wenngleich natürlich nicht alle. Wie aber versuchen sich Letztere zu wehren? Georg Simmel bringt etwas zur Sprache, was heute vor allem mit dem Begriff des Narzissmus umschrieben wird, und zwar ständig und unangenehm wachsend. Er schreibt: Um dennoch eine individuelle Kontur zum Ausdruck zu bringen, müsse eine ausgeprägte Selbst-Darstellung inszeniert werden: Das verführe dann aber schließlich zu den tendenziösesten Wunderlichkeiten, zu den spefizisch-großstädtischen Extravaganzen des Apart-Seins, der Kaprice und des Pretiösentums.

So der Wortschatz von damals, heute übersetzt mit apart: mit persönlichem Stil auftretend, kapriziös: launenhaft, eigenwillig und pretiös: geziert, geschraubt, gekünstelt.

Das hört sich jetzt nicht erfreulich an, doch verkennt der Soziologe auch nicht die Vorteile, die der Großstadt-Mensch genießt (auch wenn er sie wohl nur selten wahrnimmt). So G. Simmel: Denn obwohl sich der Einzelne „unter Umständen“ nirgend so einsam fühlt, als eben in dem großstädtischen Gewühl, gewähren doch Versachlichung der Sozialbeziehungen, Objektivierung und Rationalisierung, Zurückhaltung, Gleichgültigkeit und Anonymität auch ein neues – bisher noch nicht dagewesenes – Maß an individueller Freiheit und einen neuen dynamisierten Lebensrhythmus.

Müssen wir die Erkenntnisse eines Soziologen vor 100 Jahren ernst nehmen, was seine gesellschaftlichen, vor allem „Großstadt-psychologischen“ Überlegungen anbelangt? Ja, solche Erkenntnisse an der Schwelle einer neuen, (Wohn-)Zeit sind wertvoll – und werden im Übrigen von den heutigen Repräsentanten einer modernen Stadt-, Regional- und Siedlungs-Soziologie und Demographie für Planen, Bauen und Umwelt wieder sehr ernsthaft diskutiert und genützt (siehe Literatur-Hinweis).

Das kaleidoskopische Neben- und Durcheinander unterschiedlicher Sinnes-Eindrücke

Auf einer anderen, eher literarischen, vor allem aber psychologisch hervorragend beobachtenden Ebene wird man auf das Großstadt-Phänomen durch den heute noch bekannten, vielfach begabten, vor allem aber scharfzüngigen Philosophie-Professor Georg Christoph Lichtenberg aus Göttingen konfrontiert, der schon 1775 die Großstadt-Szenerie der damals einzigen wirklichen Großstadt schilderte, nämlich London, wo er auch beruflich tätig war.

Er beschreibt ein kaleidoskopisches Neben- und Durcheinander unterschiedlichster Sinnes-Eindrücke, gefangen genommen von den verführerischen und verwirrenden Wahrnehmungs-Reizen der Großstadt-Straßen, überwältigt von der Illumination (Beleuchtung) der Läden, begeistert von der ästhetischen Präsentation der Waren und berauscht von dem kunterbunten Gemisch der Menschen. Oder wörtlich:

Dem ungewöhnten Auge scheint alles wie ein Zauber; desto mehr Vorsicht ist nötig, alles gehörig zu betrachten; denn kaum stehen sie still, Bums! läuft ein Packträger wider sie an und ruft „by Your life“, wenn sie schon auf der Erde liegen. In der Mitte der Straße rollt Chaise hinter Chaise (veralteter Begriff aus dem Französischen für einen halbverdeckten Wagen), Wagen hinter Wagen und Karren hinter Karren. Durch dieses Getöse, und das Summen und Geräusch von Tausenden von Zungen und Füßen, hören sie das Geläut von Kirchtürmen, die Glocken der Postbedienten, die Orgeln, Geigen, Leiern und Tambourinen englischer Savoyarden und das Heulen derer, die an den Ecken der Gassen unter freiem Himmel Kaltes und Warmes feil haben.

Diese visuelle (optische), akustische und taktile (Berührungs-)Nähe des Großstadt-Getriebes, diese Hektik, Unvorhersehbarkeit und Plötzlichkeit sind dem Autor eine „Wahrnehmungs-Zumutung“, da sie zu Distanz-Verlust und Souveränitäts-Einbussen führen. Oder auf den Alltag übertragen: Man muss(!) sehen, riechen, hören und spüren, was man gar nicht will, es wird einem in der Menge aufgezwungen. Die Distanz zum anderen geht verloren. Man ist nicht mehr sich selber. Kurz: Nur noch ein Bestandteil der Masse.

Kein Wunder, so G. F. Lichtenberg schon vor bald 250 Jahren, dass damit auch eine moralische Indifferenz (Gleichgültigkeit, populär: „Wurstigkeit“) droht, in der beispielsweise auch Diebstahl und Prostitution gebahnt werden.

…erdrückt die Phantasie und zerreißt das Herz

Nicht viel besser geht es anderen Dichtern und Geistesgrößen der damaligen Zeit, wie beispielsweise Karl Philipp Moritz, der einen emotional unterkühlten Leichenzug in London schildert („fortgetragen, als ob er gar nicht zu den übrigen gehört hätte“). Oder Heinrich Heine, promovierter Jurist und wohl berühmtester Dichter seiner Zeit, wenn auch unglücklich im selbst gewählten Exil von Paris sterbend: Auch er beklagt die mangelnde Geborgenheit in London (was in Paris nicht viel anders gewesen sein dürfte – s. u.) und betont, dass das Leben in der Überschaubarkeit deutscher Kleinstädte „traumhaft gemach“ (gemach = alter Begriff für ruhig, gelassen, „heimelig“ usw.) und um vieles „wohnlicher“ sei als das Leben in London:

„Dieser bare Ernst aller Dinge, diese kolossale Einförmigkeit, diese maschinenhafte Bewegung, diese Verdrießlichkeit der Freude selbst, dieses übertriebene London erdrückt die Fantasie und zerreißt das Herz. Und wolltet ihr gar einen Poeten hinschicken, einen Träumer, der vor jeder einzelnen Erscheinung stehen bleibt, etwa vor einem zerlumpten Bettelweib oder einem blanken Goldschmiedeladen – oh! dann geht es ihm recht schlimm und er wird von allen Seiten fortgeschoben oder gar mit einem milden „God damn!“ „niedergestoßen“.

Das Großstadt-Erleben Heinrich Heines – mit Akzentuierung auf Fremdbestimmung, Abhängigkeit, Normierung und Partikulariserung – macht deutlich, dass menschliche Individualität angesichts der Erfahrungswelt „Großstadt“ im Schwinden begriffen ist. Fülle und Dichte des Großstadt-Erlebens sind überwältigend, werden aber als beängstigende Bedrohung für das eigene Ich empfunden, so W. Wende in ihrem Vorwort. Und wie es nur der Dichter ausdrücken kann:

„Schon genug gesehen und gehört, aber noch keine einzige klare Anschauung. London hat all meine Erwartungen übertroffen in Hinsicht seiner Großartigkeit, aber ich habe mich selbst verloren“, so Heinrich Heine.

Man geht aneinander vorüber

Und noch deutlicher der berühmte, wenn auch unglücklich endende deutsche Dichter Heinrich von Kleist über Paris 1801:

„Wenn ich das Fenster öffne, so sehe ich nichts, als die blasse, matte, fade Stadt mit ihren hohen, grauen Schieferdächern und ihren ungestalten Schornsteinen, ein wenig von den Thuillerieen, und lauter Menschen, die man vergisst, wenn sie um die Ecke sind. Noch kenne ich wenige von ihnen, ich liebe noch keinen und weiß nicht, ob ich einen lieben werde.

Denn in den Hauptstädten sind die Menschen zu gewitzig, um offen, zu zierlich, um wahr zu sein. Schauspieler sind sie, die einander wechselseitig betrügen und dabei tun, als ob sie es nicht merkten.

Man geht kalt aneinander vorüber; man windet sich in den Straßen durch einen Haufen von Menschen, denen nichts gleichgültiger ist, als ihres Gleichen. Ehe man eine Erscheinung erfasst hat, ist sie schon von zehn anderen verdrängt“.

Es müssen eben Dichter-Begabungen her, um so plastisch die Großstadt-Konsequenzen Unwirklichkeit, Gleichgültigkeit und Gefühlskälte zu schildern, gleichsam eine permanente zwischenmenschliche Nicht-Wahrnehmung, wie W. Wende es zusammenfasst.

Das strudelnde Menschengewimmel

Auch der Dichter Friedrich Hebbel war überwältigt von den schockierenden Kontrasten der Großstadt, die ihn faszinierten und zugleich erschreckten, vor allem Paris: „In ihr drängt sich zwar nicht eine Welt, aber doch so viel von der Welt zusammen, als ein Mensch mit seinen Organen auf einmal in sich aufzunehmen vermag“. Hebbel liebte aber trotzdem – „trotz des physischen und moralischen Schlammes, an dem sie reich ist“ – in seinen Reiseberichten 1851 die Seine-Metropole.

Auch der Schriftsteller, Historiker und Politiker Ernst Moritz Arndt zeigte sich betört von dem Chaotischen und Sinne-Verwirrenden des Pariser Alltags, wobei er sich vor allem dorthin gezogen fühlte, wo der meiste Staub und das größte Gewimmel war: „Das gewaltig strudelnde und glänzende Menschengewimmel, das Brausen und Sausen der Freude, die prächtige und wiederschimmernde Erleuchtung machen das Ganze gleichsam zu einem Karneval oder einer Maskerade. So schwimmt man geblendet an Augen, betäubt an Ohren, gelockt, gezupft, gerufen von allen Seiten, in dem Wirbel mit um“.

Der durch Werbung entführte Blick

In seinen Schilderungen aus Paris weist auch der Schriftsteller Ludwig Börne (1837 in Paris verstorben) vor allem auf die „sinnlichen Mittel“ hin, mit denen der Konsum, die Kauflust schon damals angestachelt werden sollte: die Beschriftung der Läden, die zehnfache Wiedergabe nicht nur der Namen der Kaufleute, sondern auch ihrer Waren, die die ganze Außenseite der Läden bedeckt, dazu die manchmal vom dritten Stock bis zum Pflaster herabhängenden Stoffbahnen u. a. Und Börne beklagt mit Recht, was auch heute die Werbe-Psychologen arrangieren, aber auch zugeben müssen: Durch die Vielzahl der Wahrnehmungs-Angebote werden die Augen einem wie gewaltsam entführt, man muss hinauf sehen und stehen bleiben, bis der Blick zurückkehrt.

Wie wahr: Wer heute durch eine Geschäftsstraße geht, schafft es kaum, von den Auslagen wegzukommen und vielleicht einen Blick auf die schön restaurierten historischen Giebel zu werfen, auf architektonische Motive (es sei denn er ist Fotograf und auf dieser Ebene ebenfalls ein Getriebener…). Ludwig Börne spricht deshalb auch vom „entführten Blick“, veranschaulicht damit das Ausgeliefert-Sein der Sinnesorgane – und damit letztlich des gesamten Menschen. Das mit der Großstadt konfrontierte Individuum verfüge nicht eigenmächtig über seine Wahrnehmungs-Organe, nein, die Wahrnehmung werde dominiert von der äußeren Ding-Welt. Nicht das wahrnehmende Subjekt (also der Mensch), sondern die wahrgenommene Objekt-Welt bestimme die Art und Weise, in der wahrgenommen wird.

Und dann ein Satz, typisch für den psychologisch versierten, sozialkritischen, aber immer noch dichterisch verbundenen Ludwig Börne: Die Dominanz der Außenwelt-Reize bewirkt die Ent-Mächtigung und Ent-Autonomisierung der wahrnehmenden Subjekte. Oder kurz: Man ist nicht nur mehr Herr seiner Sinne (Sehen, Hören, Riechen und Berühren), sondern wird ständig gegängelt – und merkt das vielleicht nicht einmal mehr, zumindest heute.

Literatur

Grundlage vorliegenden Beitrags ist das Vorwort aus

Waltraud Wende (Hrsg.): Großstadtlyrik. Reclams Universal-Bibliothek, Stuttgart 2006

Dort auch die Monographien und Sammelbände der zitierten Georg Simmel, Georg Friedrich Lichtenberg, Karl Philipp Moritz, Heinrich Heine, Heinrich von Kleist, Friedrich Hebbel, Ernst Moritz Arndt und Ludwig Börne.

Sehr empfehlenswert auch die Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament über Architektur der Gesellschaft mit interessanten Beiträgen von Sozialwissenschaftlern und Stadtplanern (APuZ 25/2009).

Bei allen Ausführungen handelt es sich um allgemeine Hinweise.
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